Manchmal ist man als Eltern wirklich erstaunt, wie laut und intensiv so ein Baby schreien kann. Nach unserem absoluten „Anfängerbaby“ Herr Sjardinski, der so gut wie nie weinte oder schrie, waren wir auf einmal auf mit einem sehr lauten zweiten Kind konfrontiert. Der Rabaukowitsch schrie sich abends mindestens eine Stunde die Seele aus dem Leib. Müde & ganz üble Bauchschmerzen – keine gute Kombination.

Jeden abend eine Stunde Schreien! Nur! Aber die ging echt an die Nerven. Ich kann nur erahnen, was Eltern durchmachen, die ein richtiges Schreibaby haben. Eines, das überwiegend weint und unzufrieden ist. Deshalb hat Jana –  Autorin von dem eBook Hilfe mein Baby schreit – für euch als Gastbeitrag die „Erste-Hilfe-Tricks“ für Schreibabys zusammengestellt.

Babys schreien nun einmal – das haben sich wohl schon viele Eltern gedacht, die ein Baby haben, dass viel weint. Doch wenn das Schreien auf die Dauer so lange andauert und so häufig vorkommt, dass Eltern nicht mehr zur Ruhe kommen und am Rande des Wahnsinns sind, dann wird es Zeit zu schauen, welche Gründe es gibt. Eine kleine Checkliste kann dabei helfen.

Wenn Ihr Eltern von einem Schreibaby seid, dann könnt Ihr Euch eigentlich als so etwas wie echte Überlebenskünstler verstehen. Ihr habt es Euch vielleicht noch nicht so ganz bewusst gemacht, doch tatsächlich werdet Ihr den Alltag so eingerichtet haben, dass Ihr in erster Linie überlebt. Damit ist gemeint, dass Ihr nicht völlig an dem Schreien zugrunde geht, Euch als Eltern und als Paar verliert und wenigstens irgendwie zur Ruhe kommt. Dieses Verhalten ist ganz normal für Eltern von Schreibabys, allerdings ist es auch ein klein wenig der Grund dafür, dass die möglichen Lösungen für das Problem in den Hintergrund rücken. Denn Ihr wollt ja nicht gegen die Reaktion vorgehen, sondern gegen die Ursache. Hier kann es helfen, sich eine kleine Checkliste vorzunehmen und diese immer im Blick zu haben:

  1. Die Bedürfnisse des Babys überprüfen – das ist ein Punkt, den viele Eltern eigentlich ganz automatisch machen. Hierbei geht es darum zu schauen, ob das Baby hungrig ist, die Windel voll hat oder vielleicht einfach müde ist. Wenn sich alle Punkte ausschließen lassen, dann geht es zu Punkt zwei der Checkliste.
  2. Überreizung ausschalten – was wir gar nicht mehr als Reize wahrnehmen, kann für ein Baby zu einer echten Herausforderung werden. Das Radio oder der Fernseher laufen, überall brennt Licht im Haus, der Besuch redet laut oder der Tag war einfach irgendwie anstrengend. Eine gute Möglichkeit zu schauen, ob das Schreien möglicherweise die Ursache in der Überreizung hat ist es, alle möglichen Kanäle abzuschalten, das Zimmer leicht abzudunkeln und einen Moment zu warten, ob sich das Baby beruhigt.
  3. Shhh-Laute und wiegen – das Shhh-Laute machen und Wiegen ist die Nachstellung des Mutterleibes für den Säugling. Die leichten Geräusche durch den Blutfluss in den Adern im Mutterleib und die wiegenden Bewegungen sorgten dafür, dass sich das Baby im Mutterleib geborgen gefühlt hat. Die Nachstellung dieser Szene kann dem Baby helfen, sich zu beruhigen.
  4. Den Arzt aufsuchen – wenn Ihr feststellt, dass Euer Baby viel und lange weint und sich gar nicht beruhigen lässt, dann solltet Ihr den Arzt aufsuchen und überprüfen lassen, ob es möglicherweise körperliche Ursachen gibt. Häufig sind Blockaden eine Ursache für exzessives Schreien.
  5. Abwechslung bei der Betreuung – dieser Punkt funktioniert natürlich nur, wenn Ihr Euch nicht allein um das Baby kümmert. Oma und Opa, Papa und Mama, Onkel und Tante oder auch Freunde sind eine gute Anlaufstelle, damit Ihr eine kleine Pause bekommt und Eure Kräfte sammeln könnt.

Die Checkliste ist natürlich nur eine kleine Hilfe bei einem Schreibaby,  denn häufig liegen die Ursachen so tief, dass es nicht ganz so einfach ist, schnell Abhilfe zu schaffen. Dennoch können die einzelnen Punkte der Liste eine gute Variante sein, um einen Anfang zu finden und vielleicht sogar eine Lösung für das Problem zu finden. In erster Linie geht es darum, den Ursachen auf den Grund zu gehen und so eine Lösung für das Baby und die ganze Familie zu sein.

Zur Autorin: Jana ist Mutter von zwei Kindern und hat viel Erfahrung mit Schreibabys sammeln können. Schon die große Tochter (11) hat viel geweint und auch der kleine Nachzügler (1) war ein Schreibaby. Im Laufe der Zeit hat Jana viele verschiedene Wege getestet und Ursachen zusammengetragen, die Eltern dabei helfen können, ihr Schreibaby zu verstehen, ihm zu helfen und nicht die Nerven zu verlieren.

Habt ihr auch ein Schreibaby (gehabt)? Was hat euch geholfen?